Monotypien
Obwohl die Technik der Monotypie eine lange Tradition hat, wurde sie nur selten, kaum in der hier beschriebenen Form, durchgeführt und – soweit übersehbar – nie in dieser Vielfalt praktiziert. Ölfarbe wird in einer vom Künstler gewünschten Verteilung und Menge auf den Malgrund aufgetragen und auf diese Fläche wird ein weiterer Malgrund oder eine Metallplatte gelegt, und beide Flächen werden sofort – noch feucht – durch eine hydraulische Presse aufeinander gedrückt. Der Druck erzeugt eine eher zufällige, lokale Ausbreitung der aufgebrachten Farben. Die dadurch erreichte Kombination von Zufall-und Willkür nach der Applikation ungemischter, reiner Farbe erzeugt leuchtende, lebendige Flächen. Durch Abdeckung der farbigen Druckfläche kann lokal eine Farbübertragung verhindert, durch wiederholte Farbauftragung und Pressung auch die Verteilung der Farben verändert werden. Durch kombiniertes Auftragen von Acryl- und Öl-Farbe kann u.a. ein räumlicher Eindruck erzeugt werden bzw. es können nach Trocknung der Ölfarbe auch Korrekturen mit dem Pinsel vorgenommen werden. Die reliefartige Gestaltung der getrockneten Farbe auf der Bildoberfläche, die durch Auseinanderziehen der beiden aufeinanderliegenden Farbgründe entsteht, ergänzt den sinnlichen Eindruck des Bildes. Wie das Wort „Monotypie“ bereits aussagt, entsteht durch diese Technik ein originales visuelles künstlerisches Produkt, bzw. – sollte die Gegendruckfläche auch als gelungen angesehen werden – sind höchstens zwei visuelle Ergebnisse aus einem künstlerisch-technischen Akt entstanden, die sich dann allerdings wie Bild und Spiegelbild verhalten. mehr ...